SIKO Gegenaktionen München

Meldungen (Feeds)

Militärausgaben und Sozialabbau

IMI Tübingen - mar, 08/04/2025 - 13:40
—————————————IMI-Studie 2025/01Militärausgaben und Sozialabbau: Rüstung statt Rente – Kanonen statt ButterGesamte Studie hier herunterladen————————————— ZusammenfassungDie Kurzstudie fasst frühere Artikel zusammen und ergänzt sie um die Aspekte des jüngsten Rüstungs- und Schuldenpaketes. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass von einer kaputtgesparten (…)

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Ist eine Anti-Kriegs-Partei möglich?

acTVism - mar, 08/04/2025 - 10:19

Ist eine Anti-Kriegs-Partei möglich?

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„Stop ReArm Europe“

IMI Tübingen - mar, 08/04/2025 - 02:49
“We are in an era of rearmament”, for which Europe should be “ready to massively boost its defence spending”, with these words EU commissioner Ursula von der Leyen announced a new ambitious programme dubbed “ReArm Europe”. Therefore IMI joined the (…)

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Recht auf Kriegsdienstverweigerung (KDV) im Ernstfall außer Kraft?

Lebenshaus-Newsletter - lun, 07/04/2025 - 22:35
Der Bundesgerichtshof (BGH) fällte am 16. Januar 2025 einen Beschluss in einem Auslieferungsverfahren, der tief in das Grundrecht auf Kriegsdienstverweigerung... Michael Schmid http://www.lebenshaus-alb.de

Bildung statt Bomben

IMI Tübingen - lun, 07/04/2025 - 18:39
Am Freitag, den 4. April 2025, fand die jährliche Firmenkontaktmesse „CONNECT“ an der Staatlichen Fachschule für Bau, Wirtschaft und Verkehr Gotha statt. Vertreten mit einem Stand war auch die Bundeswehr. Doch nicht alle Schüler*innen waren damit einverstanden. Direkt nach dem (…)

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FCAS

IMI Tübingen - lun, 07/04/2025 - 13:59
Es soll das „größte europäische Rüstungsprojekt überhaupt werden“ (Luftwaffenchef Ingo Gerhartz). Gemeint ist das extrem kostspielige französisch-deutsche Luftkampfsystem FCAS (mit Spanien als Juniorpartner), mit dem sich die Europäische Union unabhängig von den USA für künftie Großmachtkriege rüsten will. Möglichst kurz (…)

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Trumps Angriff auf die akademische Freiheit

acTVism - lun, 07/04/2025 - 09:22

Trumps Angriff auf die akademische Freiheit

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Auto-Hersteller und Zulieferer: Rüstungsgeschäft als Geschäftserweiterung

ISW München - lun, 07/04/2025 - 07:04

Zu beobachten ist derzeit ein ansteigendes Interesse von deutschen Automobil-Konzernen und Zulieferern an Rüstungsaufträgen. Die Aussichten an einer Teilhabe an den schuldenfinanzierten Rüstungs-Milliarden der Noch-Nicht Regierung aus der Eigentümer-Partei CDU und den Sozialdemokraten drängt die Autobranche zu einer Geschäftserweiterung. Eine solche Teilhabe am Bau von Panzern und Drohnen wäre für die besagten Konzerne und Großbetriebe eine profitable Erweiterung des angestammten Geschäftsfeldes ziviler Fahrzeug-Produktion.

Die rückläufigen Absatzmärkte und die kostengünstigeren Konkurrenten aus China sind für die Automobil-Konzerne in einer Phase eines bescheidenden Wirtschaftswachstums primär der Anlass für einen massiven Abbau von Arbeitsplätzen an europäischen Produktionsstandorten. (1) Für eine längerfristige Absicherung der Profitabilität, die sich aus dem Zwang der Akkumulation, der beständigen Mehrung des Kapitals im vorherrschenden kapitalistischen Produktionsprozess ergibt, initiiert das Management der Konzernleitungen u.a. Maßnahmen der Reduktion angestiegener Arbeits- und Lohnkosten. Der Abbau von Arbeitsplätzen oder Schließungen von ganzen Werken spielt dabei eine zentrale Rolle. (2)

Im Jahr 2023 wurden weltweit etwa 80 Millionen Fahrzeuge produziert, aber nur 76 Millionen zugelassen, was einen Überhang von vier Millionen unverkauften Autos bedeutet. Diese Überproduktion belastet die Branche massiv und drückt auf die Preise. Hersteller reagieren darauf mit Kapazitätsabbau oder Verlagerung der Produktion in kostengünstigere Länder.

Infolge des geplanten Produktionsabbaus und der rückläufigen Absatzsituation sind auch die Betriebe der Zulieferbranche betroffen. So plant ZF Friedrichshafen im Zeitraum bis 2028 den Abbau von 14.000 Stellen, Schaeffler will in Europa 4.700 Stellen einsparen, Continental sieht weltweit den Abbau von 7.150 Stellen vor und Bosch kalkuliert in den nächsten Jahren mit dem Abbau von 5. 500 Stellen, allein 3.800 Stellen in Deutschland.

Eine ergänzende Analyse über den jüngst öffentlich bekannt gewordenen Stellenabbau und die Absichten der Produktionsstandort-Verlagerungen findet sich u.a. auf unserer Internetseite: "Krise der Automobil-Industrie: Sinkende Profitmargen, Absatzrückgang, Stellenabbau". Aus einer Studie von EY (Ernst & Young) geht hervor, dass in 2024 belegbar 19.000 Stellen verloren gegangen sind.

Panzer und Drohnen als Ausgleich für schwindenden Autoabsatz

Nach den aktuellen Zahlen der zukünftigen Gewinnentwicklung deutscher Automobil-Konzerne besteht allerding über Jahre hinweg kein Grund der Sorge, wieder höhere Margen erzielen zu können. Siehe hierzu ausführlicher: "Deutsche Automobilbranche: Plus bei Gewinnbeteiligungen, Absatzrückgang und Stellenabbau" auf unserer Internetseite.

Kosteneinsparungen, die kontinuierlichen Stellenabbau-Maßnahmen und das Bemühen, die EU-weiten Regulierungen zur Einschränkung des CO2-Ausstoßes aufzuweichen bzw. rückgängig zu machen, bestimmen zum gegenwärtigen Zeitpunkt die aktuelle Auseinandersetzung in den Auto-Konzernen und Zulieferern.

Nicht ganz unerwartet zwingt der ausgelöste Rüstungshype und die noch ausstehende Vergabe von Milliarden Euro an Rüstungsaufträgen auch die Entscheider der Autobranche, den Rüstungssektor als ergänzenden Hoffnungsträger für das Automobil-Unternehmen zu prüfen und eine Teilhabe an den geplanten Investitionssummen für Rüstungsgeschäfte anzustreben.

Pläne dafür scheinen sich bei VW und Daimler zu konkretisieren. Andere Hersteller wie BMW oder Stellantis halten sich öffentlich noch zurück, könnten aber bei langfristigen Regierungsaufträgen einen ähnlichen Weg beschreiten. Die Autohersteller verfügen infolge der bereits mehrfach erwähnten Absatzrückgänge über umbaufähige Produktionskapazitäten, die für Rüstungsprojekte benötigt werden. (3)

Als Hauptargument führen die Rüstungsbefürworter aussichtreiche Beschäftigungsmöglichkeiten für Fachkräfte aus der Automobilbranche an, nach ihrer Entlassung im Rüstungssektor eine Weiterbeschäftigung finden könnten. Auf die erforderlichen Qualifikationsanforderungen und den Umfang von Umschulungen für die aus dem Industrie-Sektor Automobil-Entwicklung, IT und Digitalisierungs-Anwendungen etc. kommenden ArbeiterInnen kann hier nicht eingegangen werden.

Über die Aufrüstungs-Pläne der neuen deutschen Regierung hinaus ergibt sich für die Autobranche im gesamten EU-Raum ein noch nicht abschätzbarer großer Umfang an möglichen Aufträgen für Rüstungsgüter. (4) Bereits in 2024 erreichten die deutschen Rüstungsexporte ein Rekordvolumen. Für rüstungswillige Autofirmen kann das ein Hebel zur Aufrechterhaltung einer expansiven Umsatz-Strategie sein.

Rüstungsprojekte erfordern allerdings eine unverhältnismäßig langfristige Planung und sind abhängig von Budget-Garantien der kommenden politischen Führungselite. (5) Kritische Analysten weisen auch darauf hin, dass neben den abweichenden Expertisen von Fachkräften für die Entwicklung und die Produktion von Rüstungsgütern auch freiwerdende Fabrik-Kapazitäten mit erheblichem Aufwand umzurüsten sind. Und dennoch scheint der politische Trend bedauerlicherweise eine Verschärfung der Rechtsentwicklung und das Bekenntnis zur Militarisierung der Gesellschaft zu bestätigen.

Rüstungs-Erweiterungs-Pläne

Zu den jeweiligen bekannten Plänen eines Einstiegs in den Rüstungssektor ergibt sich – ohne den Anspruch auf Vollständigkeit erfüllen zu können – folgendes, momentanes Bild:

Volkswagen

VW ist heute schon an der Produktion von Panzern und Kriegsschiffen beteiligt. Der Getriebehersteller Renk, eine VW-Tochter, liefert Getriebe für Panzer wie Leopard und Puma sowie für Kriegsschiffe. (6) Zu Beginn des Jahres teilte die VW-Konzernleitung ihre Pläne zur Schließung des Werkes in Osnabrück mit, in dem ca. 2.300 Beschäftigte tätig sind. Zu Beginn des Monats März 2025 bekundete das Rüstungs-Unternehmen Rheinmetall das Interesse an einer Übernahme der Produktionsanlagen für sein Rüstungsgeschäft. (7) (siehe Zulieferer Rheinmetall, weiter unten) VW- und Porsche-Chef Oliver Blume hat sich angesichts eines angedachten Rückbaus von Produktionsstandorten offen für einen „modernen“ möglichen Einstieg in die Rüstungsproduktion gezeigt. Auch einer Umwidmung des Osnabrücker Werks stünde nichts entgegen.

Der VW-Konzern ist dabei, an seiner Geschichte als Nazi-Staatsbetrieb anzuknüpfen. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 wurde Volkswagen voll auf Rüstungsproduktion umgestellt. Bei der Herstellung von Lkw kooperierte VW bisher bereits mit der (noch)zivilen Autoteilesparte von Rheinmetall.

Porsche SE und der Einstieg ins Rüstungsgeschäft

Die Porsche Automobil Holding SE (Porsche SE) plant mit ihren Beteiligungen an Volkswagen und Porsche eine strategische Diversifikation in die Rüstungsindustrie. Diese Entscheidung folgt u.a. auf ein verlustreiches Jahr 2024, in dem die Holding einen Nettoverlust von 20 Milliarden Euro verzeichnete. Ziel ist es, ein drittes Standbein Rüstung neben den bisherigen Kernbeteiligungen aufzubauen, um Wachstumspotenziale zu nutzen. Porsche SE hat bereits eine Beteiligung am Drohnen-Start-up Quantum Systems erworben. Das Unternehmen produziert militärische Überwachungsdrohnen ohne Bewaffnung, die sich durch innovative Technologien wie senkrechtes Starten und Landen auszeichnen. (8)

Porsche hat eine historische Verbindung zur deutschen Rüstungsindustrie. Während des Zweiten Weltkriegs war Ferdinand Porsche ein führender Kopf bei der Entwicklung von Militärfahrzeugen wie dem Kübelwagen VW Typ 82 und Kampfpanzern beteiligt.

Daimler Benz Group und Daimler Truck

Daimler ist Mitglied im Bundesverband der deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (BDSV) und stellt militärische Fahrzeuge her, darunter Geländewagen, Unimogs und schwere Lastwagen. (9) Daimler-Benz/Daimler Truck hat sich durch strategische Entscheidungen und Investitionen zu einem bedeutenden Anbieter im Verteidigungssektor entwickelt. Die Kombination aus technologischem Know-how und einer breiten Produktpalette macht das Unternehmen zu einem wichtigen Akteur in diesem Markt. Das Unternehmen tritt auch auf Waffenmessen auf. (10)

„Unsere größte Bestätigung ist das Vertrauen vieler Armeen. Seit mehr als 100 Jahren. 
In mehr als 80 Ländern“. (11)

Ein Werbe-Slogan von Mercedes-Benz

Schaeffler

Die Schaeffler-Gruppe, ein führender Automobil- und Industriezulieferer mit Sitz im bayerischen Herzogenaurach, prüft derzeit den Einstieg in die Rüstungsindustrie. Schaeffler verzeichnete 2024 ein negatives Geschäftsergebnis und sucht nach neuen Wachstumsfeldern außerhalb des klassischen Automobilsektors. Schaeffler liefert bereits Komponenten für Militärhubschrauber in die USA, wobei dieser Bereich weniger als 1 Prozent des Konzernumsatzes ausmacht. Das Unternehmen sucht aktiv nach Partnerschaften in der Rüstungsindustrie und prüft die Ausweitung seines Portfolios, insbesondere bei Steuergeräten für militärische Fahrzeuge. (12)

Auch Schaeffler hat eine lange Geschichte im Rüstungssektor. Während des Zweiten Weltkriegs produzierte das Unternehmen für die deutschen Faschisten unter anderem Panzerteile und Flugzeugbomben. (13)

BMW

BMW ist derzeit nicht in das moderne Rüstungsgeschäft involviert und hat sich zu möglichen Rüstungsgeschäften offiziell bislang nicht geäußert. Experten sehen aber ein signifikantes Potenzial für eine Zusammenarbeit in Bereichen wie Elektronik und Software.

In einem historischen Kontext ist die Verbindung des Autoherstellers zum faschistischen Deutschland erklärt. (14) In der Zeit des Nationalsozialismus entwickelte sich BMW von einem Mobilitätsunternehmen zu einem zentralen Akteur der deutschen Rüstungsindustrie. Ab 1933 expandierte das Unternehmen massiv im Bereich der Flugmotorenproduktion, die zum Hauptumsatzträger wurde.

Görlitzer Waggonbau-Hersteller stellt unter KNDS auf Rüstung um

Der Alstom-Konzern hat im Jahr 2024 den traditionsreichen Waggonbau-Hersteller in Görlitz übernommen. Inzwischen hat der deutsch-französische Panzerbauer KNDS den Betrieb übernommen und startet die Produktion von Rüstungsgütern noch in diesem Jahr. (15) KNDS ist als Rüstungsbetrieb aus dem Zusammenschluss von Krauss-Maffei Wegmann und Nexter hervorgegangen. Das Unternehmen ist dabei, sich auch die VW-Produktionsstätten Salzgitter und Zwickau für ihre „umgedrehte Konversion“ einzuverleiben. (Konversion beschreibt im herkömmlichen Sinn in Wirtschaft und Finanzsektor die Umstellung von militärischer auf zivile Nutzung. Im Falle der zuvor beschriebenen Produktions-Umstellung beim Görlitzer Waggonbauer auf Panzerproduktion ist allenfalls von „umgedrehter Konversion“ zu sprechen. (16))

ZF und der Einstieg in das Rüstungsgeschäft

ZF Friedrichshafen, einer der größten Automobilzulieferer Deutschlands, prüft derzeit verstärkt den Einstieg in das Rüstungsgeschäft. Der Konzern ist auch einer der größten Automobil-Zulieferer weltweit (Umsatz 46,6 Milliarden Euro im Jahr 2023). ZF hat bereits eine Geschichte im Rüstungssektor, etwa als Zulieferer für Panzer wie den Leopard 1. Gegenwärtig zieht das Unternehmen in Betracht, unrentable Antriebssparten abzuspalten und Synergien mit Rüstungsunternehmen zu schaffen, um neue Geschäftsfelder zu erschließen. (17) Die Umstellung bzw. der erneute Einstieg in den Rüstungssektor wird von den in Aussicht gestellten staatlichen Förderungen und der steigenden Nachfrage nach Verteidigungstechnologien im gesamten EU-Raum befeuert.

Rheinmetall: Umstellung von Autoteilen auf Rüstungsproduktion

Rheinmetall, der größte deutsche Rüstungskonzern, plant zwei seiner Werke in Berlin und Neuss von der Herstellung ziviler Fahrzeugkomponenten auf die Produktion von Munition und Waffen umzustellen. (18) Hintergrund ist logischerweise der Rüstungsboom bei gleichzeitiger Schwäche der Automobilindustrie. Der Rüstungsproduzent zeigt wie bereits erwähnt ein starkes Interesse an der Übernahme und Umnutzung von VW-Werken für die Produktion von Militärfahrzeugen und -ausrüstung. Besonders im Fokus steht das VW-Werk in Osnabrück, das Rheinmetall-CEO Armin Papperger als "sehr geeignet" für eine Umstellung auf militärische Produktion bezeichnet. Der Konzern ist offenbar auch an anderen VW-Standorten interessiert, wie zum Beispiel am Werk in Dresden. (19)   Rheinmetall hat bereits 100 Beschäftigten des defizitären Bremsenwerks von Continental in Gifhorn den Wechsel in eine Munitionsfabrik angeboten.

Auch der Rüstungselektronik-Hersteller Hensoldt will Mitarbeiter von Continental und Bosch übernehmen, denen der Verlust des Jobs droht. (20)

Deutz AG: Motoren für Panzer statt Mähdrescher

Die Deutz AG, zugegebenermaßen kein Automobil-Hersteller, aber ein wichtiger Hersteller von zivilen Nutz-Fahrzeugen, sieht ebenso Absatzchancen im Bereich der Rüstungsproduktion. Deutz ist der Hersteller von Antriebssystemen, der sich auf Anwendungen abseits der Straße spezialisiert hat. Der Konzern produziert eine breite Palette von Motoren und Antriebslösungen, u.a. Diesel-, Gas-, Wasserstoff- und elektrifizierten Motoren für Nutzfahrzeuge, Schienenfahrzeuge und Landmaschinen. Auch in diesem Unternehmen werden Stellen abgebaut; bis Ende 2026 sollen insgesamt 50 Millionen Euro an Sach- und Personalkosten eingespart werden. Bis zu 200 Stellen sollen der Rationalisierung zum Opfer fallen. Der Konzern schielt bei seiner Neuausrichtung ebenfalls auf die Rüstungsindustrie. (21)

Continental

Der Autozulieferer Continental zeigt ebenfalls zunehmendes Interesse am Rüstungsgeschäft. Für den Continental-Konzern wäre es eine Rückkehr in das Rüstungsgeschäft. Das Unternehmen profitierte von der Wiederaufrüstungspolitik der Bundesrepublik und stellte Produkte wie Gasmasken, technische Schläuche, Hydraulikbremsen und Präzisionsinstrumente für militärische Fahrzeuge und Waffen her. Tochterunternehmen wie Teves und Phoenix waren in die Produktion für die Kriegsausrüstung der Nazi-Wehrmacht eingebunden. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde Continental zu einem zentralen Akteur in der Mobilisierung von Ressourcen für die Rüstungsindustrie. Der Austausch zwischen Continental und insbesondere Rheinmetall und anderen Rüstungs-Unternehmen dauert an. (22)

Ein absehbarer Ausblick

In Anbetracht der beschriebenen Entwicklung in der Automobilbranche mit einem fortschreitenden Stellenabbau und den Plänen für die Teilhabe an den zu vergebenden Hochrüstungs-Milliarden ist auch der Ruf der Rüstungslobby und der Medien nach einer aktiven Einbeziehung der Bevölkerung in die Militarisierung der Gesellschaft nicht zu überhören.

Der massive Stellenabbau im Industriesektor Automobil und der Anstieg der Beschäftigtenzahlen in den Rüstungsunternehmen bringt die Gewerkschaften in eine äußerst schwierige Interessenslage. Der Erhalt von Arbeitsplätzen bleibt ihr oberstes Gebot und findet durchaus eine legitime Zustimmung. Dafür sind Wege der Transformation zur alternativen Produktion von öffentlichen Verkehrsmitteln und einer Konversion, der Umstellung von Rüstung auf zivile Produktion schon vielfach erörtert worden. Insofern ist die Zustimmung zu Rüstungsaufträgen von führenden Gewerkschaftsvertretern als ein falscher und fataler Weg zu bezeichnen. Deshalb verdienen Stimmen von Gewerkschaftskollegen größten Respekt, die sich gegen die Produktion von Kriegsgeräten zur Wehr setzen: „Wir wollen bei VW nicht den Tod produzieren.“

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Quellen:

(1) Goldberg/Leisewitz/Reusch: Kapitalstrategien nach der Ampel, Zeitschrift marxistische Erneuerung, Nr. 141, März 2025, S. 25f.

(2) https://www.isw-muenchen.de/online-publikationen/texte-artikel/5352-krise-der-automobil-industrie-sinkende-profitmargen-absatzrueckgang-stellenabbau

(3) https://www.stimme.de/wirtschaft/baden-wuerttemberg/hartung-bosch-chef-stellenabbau-2025-plaene-krise-wirtschaft-ruestungsindustrie-brnache-ki-kuenstliche-intelligenz-art-5036324

(4) https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9834

(5) https://www.welt.de/wirtschaft/article237188145/Milliarden-fuer-die-Bundeswehr-Geldsegen-fuer-Ruestungsindustrie.html

(6) https://www.businessinsider.de/wirtschaft/wie-sich-die-deutschen-autobauer-vw-und-daimler-an-ruestungsgeschaeften-beteiligen

(7) https://www.nd-aktuell.de/artikel/1189746.militaerindustrie-ruestungskonversion-mal-andersherum.html

(8) https://www.golem.de/news/drohnen-und-sportwagen-porsche-will-ruestungshersteller-werden-2503-194759.html

(9) https://militaeraktuell.at/en/daimler-truck-focuses-on-growth-in-the-defense-sector

(10) https://www.daimlertruck.com/en/newsroom/pressrelease/daimler-truck-focuses-on-growth-in-the-defence-sector

(11) Ebd.

(12) https://www.aktien.news/schaeffler-setzt-auf-elektromobilitaet-und-ruestung

(13) https://www.manager-magazin.de/unternehmen/industrie/ruestung-in-europa-diese-unternehmen-draengen-in-den-ruestungsmarkt

(14) https://www.kz-dachau-allach.de

(15) https://www.nd-aktuell.de/artikel/1188574.alstom-und-knds-goerlitz-bahnkonzern-uebergibt-an-ruestungskonzern.html

(16) https://www.jungewelt.de/artikel/492893.ig-metall-und-r%C3%BCstung-konversion-umgedreht.html

(17) https://industriemagazin.at/news/panzer-statt-zuege-europas-industrie-im-wandel/

(18) https://www.automobil-industrie.vogel.de/rheinmetall-vorstand-joerg-grotendorst-wirft-hin-a-1018291/

(19) https://www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/volkswagen-will-ins-militaergeschaeft-einsteigen

(20) https://efahrer.chip.de/news/schwaches-geschaeft-mit-autos-zulieferer-fertigt-deshalb-nun-einfach-munition_1025615

(21) https://www.jungewelt.de/artikel/492154.deutz-ag-in-der-zeitenwende-motoren-f%C3%BCr-panzer-statt-m%C3%A4hdrescher.html

(22) https://www.deraktionaer.de/artikel/aktien/rheinmetall-neue-kooperation-mit-continental-20359530.html

Signal Leak: Wahrheit & Lügen

acTVism - ven, 04/04/2025 - 10:31

Signal Leak: Wahrheit & Lügen

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Von Leonardo Boff: Die Entdeckung der Erde

Lebenshaus-Newsletter - jeu, 03/04/2025 - 22:33
Die Menschen sind neugierig und unersättlich. Sie erfinden ständig neue Dinge und entdecken neue Lebewesen. Seit sie Afrika vor einigen... Michael Schmid http://www.lebenshaus-alb.de

Die Ermordung von JFK, die CIA und der Schattenstaat

acTVism - jeu, 03/04/2025 - 09:44

Die Ermordung von JFK, die CIA und der Schattenstaat

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EU stellt Milliarden Euro für „reformierte“ Terroristen in Syrien bereit

acTVism - mer, 02/04/2025 - 12:37

EU stellt Milliarden Euro für „reformierte“ Terroristen in Syrien bereit

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"Kriegstüchtig" als Leitbild?

ISW München - mer, 02/04/2025 - 07:33

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine im Februar 2022 hat sich nicht nur die weltpolitische Lage gewandelt, sondern auch das innere Gefüge unserer Gesellschaft. Eine der auffälligsten Entwicklungen ist die zunehmende Militarisierung – nicht nur in der Politik, sondern auch in der Sprache, in den Leitmedien und im gesellschaftlichen Selbstverständnis. Erst kürzlich verabschiedete die Bundesregierung ein 500-Milliarden-Euro-Schuldenpaket. Offiziell soll es „Investitionen in Infrastruktur und Klimaschutz“ ermöglichen – vor allem aber fließt es in Verteidigung, Zivilschutz, Nachrichtendienste und Militärhilfe für die Ukraine. (1) Denn seit US-Präsident Donald Trump die NATO-Mitgliedschaft der USA infrage stellt und die Militärhilfe für die Ukraine als Druckmittel nutzt oder zeitweise aussetzt, rüstet Deutschland auf. Der Krieg ist damit ins Zentrum unserer politischen Debatte zurückgekehrt – nicht mehr als Ausnahme, sondern zunehmend als neue Normalität. Symbolisch dafür steht das allgegenwärtige Schlagwort der „Zeitenwende“. Es markiert nicht nur einen außenpolitischen Kurswechsel, sondern auch ein kulturelles und sprachliches Signal: Krieg, Aufrüstung und militärisches Denken gelten wieder als akzeptabel – ja, als notwendig. Zumindest wird das so vermittelt.

Diese neue Normalität beginnt mit Sprache. Worte formen Wirklichkeit, und was zunächst nur Rhetorik ist, wird schließlich zu gesellschaftlichem Konsens. Wenn die Außenministerin davon spricht, man dürfe nicht „kriegsmüde“ werden, wenn der Verteidigungsminister Deutschland „kriegstüchtig“ sehen will, dann sind das keine bloßen Metaphern. (2) Es sind politische Leitbegriffe geworden, die den gesellschaftlichen Wandel markieren: Weg vom zivilgesellschaftlichen Pazifismus, hin zur mentalen Landesverteidigung. Begriffe wie „Heldentum“, „Feigheit“ oder „Ehre“ tauchen wieder auf, nicht nur in politischen Reden, sondern auch in Nachrichtensendungen, Kommentaren, Talkshows. In Wahlanalysen ist von „Bollwerken“ und „Fronten“ die Rede, der Begriff „Verhandlungen“ erscheint in Anführungszeichen, als wäre der Wille zur Diplomatie ein Fremdkörper inmitten kriegstauglicher Klarheit. Der sprachliche Diskursraum hat sich verschoben. Kritik an Waffenlieferungen wird nicht diskutiert, sondern diskreditiert – als naiv, weltfremd oder gar gefährlich.

Krieg in den Medien

Diese Diskursverschiebung wird von den Leitmedien nicht nur begleitet, sondern aktiv mitgestaltet. Die mediale Öffentlichkeit bewegt sich fast geschlossen innerhalb eines engen Informations- und Meinungskorridors, der alternative Perspektiven ausgrenzt. Der Philosoph Richard David Precht und der Sozialpsychologe Harald Welzer haben in ihrem Buch Die vierte Gewalt aufgezeigt, wie sehr sich veröffentlichte Meinung und öffentliche Meinung seit dem Kriegsbeginn auseinanderentwickelt haben. (3) Während eine Mehrheit der Bevölkerung laut Umfragen Waffenlieferungen skeptisch gegenübersteht, spiegeln die großen Medienhäuser diese Skepsis kaum wider. Stattdessen dominieren Narrative, in denen Pazifismus gleichgesetzt wird mit Realitätsverweigerung oder – schlimmer noch – mit mangelnder Solidarität gegenüber der Ukraine. Wer einen Waffenstillstand fordert, wird schnell als „Lumpenpazifist“ oder „Unterwerfungspazifist“ beschimpft. (4) Sprache wird hier zum Machtinstrument – zur Abgrenzung, zur Delegitimierung, zur Kontrolle des Diskurses.

Auch in der alltäglichen Medienpraxis zeigt sich diese neue militärische Normalität. In der öffentlich-rechtlichen Berichterstattung über die Invictus Games, bei denen kriegsversehrte Soldaten im sportlichen Wettbewerb auftreten, wird deren Einsatz zwar heroisiert, die Ursache ihres Leids – der Krieg selbst – bleibt jedoch unerwähnt. Der Verteidigungsminister lobt die Veteranen, die für unser Land gekämpft hätten. Die Sponsoren der Veranstaltung sind Rüstungskonzerne. Kritik an dieser Verquickung aus Show, Krieg und Industrie wird höchstens am Rande erwähnt, meist gar nicht. (5)

Noch eindeutiger scheint der Einfluss auf Kinder: In der ZDF-Kindernachrichtensendung „Logo“ wird ein Marschflugkörper in einem Comic vermenschlicht, als armes Waffensystem, das nicht eingesetzt werden darf – eine groteske Verharmlosung militärischer Gewalt im Kontext kindlicher Informationsvermittlung. (6) Solche Beispiele zeigen: Die mediale Vermittlung von Krieg und Militär ist längst nicht mehr kritisch-distanziert, sondern affirmativ und oft emotionalisierend. Die Grenze zur Propaganda verschwimmt fast völlig.

Krieg in den Schulen

Parallel zu dieser sprachlichen und medialen Militarisierung vollzieht sich ein struktureller Umbau in Bildung und Gesellschaft. Die Bundeswehr erhält zunehmend Zugang zu Schulen, nicht mehr nur über Informationsmaterial, sondern mit offiziellen Kooperationsverträgen, wie sie etwa in Bayern inzwischen gesetzlich festgeschrieben sind. Der Staat habe die Aufgabe, „die Gesellschaft auf die veränderte sicherheitspolitische Lage vorzubereiten“, heißt es zur Begründung. (7) Der Begriff der Wehrhaftigkeit wird gesellschaftlich neu definiert – nicht nur militärisch, sondern zivil-militärisch. Minister werben für „Schnupperpraktika“, um Jugendliche für den Dienst an der Waffe zu begeistern. (8) Die Bundeswehr wird dabei nicht als letztes Mittel der Verteidigung dargestellt, sondern als ganz selbstverständlicher Teil des gesellschaftlichen Lebens.

Diese Entwicklung ist Teil einer größeren Strategie: die Herstellung einer „kriegstüchtigen Gesellschaft“. (9) In militärnahen Publikationen wie der Zeitschrift für Innere Führung wird offen formuliert, dass nur eine Gesellschaft, die „das notwendige Rüstzeug“ bereitstellt, im Kriegsfall überleben könne. (10) Kommunikation, Training und Sensibilisierung sollen bereits in Schulen beginnen, groß angelegte Übungen die Bevölkerung vorbereiten. Der sogenannte „Operationsplan Deutschland“ sieht vor, zivile Strukturen – von Polizei bis Katastrophenschutz – in militärische Abläufe zu integrieren. (11) Das alles geschieht bislang weitgehend unterhalb der öffentlichen Wahrnehmung, ohne breite Debatte im Parlament oder in der Gesellschaft.

Die Einführung eines nationalen Veteranentags ist ein weiteres Puzzlestück in dieser Entwicklung. Erstmals wird der Begriff „Veteran“ in Deutschland etabliert – ein Begriff, der bislang mit gutem Grund gemieden wurde, weil er Heroisierung mit sich bringt. Dass gleichzeitig ehemalige Wehrmachtsoffiziere als Vorbilder diskutiert wurden, wenn auch nach Kritik wieder zurückgerudert wurde, zeigt, wie sehr sich historische Sensibilität zugunsten militärischer Traditionslinien verschiebt. (12)

Die Militarisierung unserer Gesellschaft vollzieht sich also auf mehreren Ebenen: in der Sprache, die das Kriegerische legitimiert; in den Leitmedien, die es unkritisch begleiten; in der Bildung, die Jugendliche frühzeitig an die Bundeswehr heranführt; und in der Politik, die durch symbolische Akte wie Veteranentage oder Rüstungsinvestitionen neue Leitbilder setzt. Wer diese Entwicklung kritisiert, wird nicht ernst genommen, sondern ausgegrenzt. Es braucht daher dringend eine wache, zivilgesellschaftliche Gegenbewegung, die diesen Trend hinterfragt, der Sprache auf den Grund geht, mediale Narrative dekonstruiert – und entmilitarisierte Räume für alternative Denkweisen offenhält.

Dieser Kommentar wurde durch Walter Listl vom Münchner Bündnis gegen Krieg und Rassismus und durch die Rede „Schleichende Militarisierung: Beobachtungen zur Veränderung der Zivilgesellschaft“ inspiriert, die Dr. Margot Käßmann am 22. Februar 2025 in Bielefeld hielt.

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Fußnoten

(1) https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/sondervermoegen-schuldenbremse-infrastruktur-verteidigung-bundesrat-100.html

(2) https://taz.de/-Nachrichten-zum-Ukrainekrieg-/!5857171/ und https://www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/APuZ_2024-47-48_online_1.pdf

(3) Richard David Precht und Harald Welzer (2022). Die vierte Gewalt. Frankfurt.

(4) Beispiel: https://www.spiegel.de/ausland/irritationen-ueber-deutschland-die-verkehrung-von-opfer-und-taeter-ist-im-vollen-gang-a-7fa85e01-b619-40c2-b6f5-fa502c2fb2dd

(5) https://taz.de/Invictus-Games-in-Duesseldorf/!5956342/

(6) https://www.fr.de/panorama/clip-ukraine-logo-olaf-scholz-kritik-kinder-kriegssatire-zdf-taurus-92871091.html

(7) https://www.bayern.de/wp-content/uploads/2024/02/Entwurf-Gesetz-zur-Foerderung-der-Bundeswehr.pdf

(8) https://www.n-tv.de/politik/Pistorius-will-Schnupper-Praktika-statt-Wehrpflicht-article24198962.html

(9) https://www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/APuZ_2024-47-48_online_1.pdf

(10) https://www.bundeswehr.de/resource/blob/5774898/1b972e2c349f509141b30a62b2574126/zeitschrift-if-2-24-data.pdf

(11) https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/generalleutnant-deutschland-schon-lange-nicht-mehr-im-frieden,Ua8q55u

(12) https://www.sueddeutsche.de/politik/bundeswehr-wehrmacht-tradition-lux.VPCBxjaU6XQAYUsDva8g4o

Deutsche Automobilbranche: Plus bei Gewinnbeteiligungen, Absatzrückgang und Stellenabbau

ISW München - mer, 02/04/2025 - 06:56

Bei einer kontinuierlichen Beschäftigung mit der Entwicklung der deutschen Automobil-Industrie, über lange Jahre eine Vorzeigebranche mit hohen Absatzzahlen, hohen Exportanteilen und kontinuierlich hohen Dividendenzahlungen an die Aktionäre, fällt auf, dass die Branche inzwischen von weiteren Merkmalen geprägt ist: Stellenabbau, Werksstilllegungen, Produktionsstandortverlagerungen und urplötzlich das hinzu-gekommene Geiern und Feilschen nach Extension der Produktion um Rüstungsgüter.

Gewinnbeteiligungen der Aktionäre

Zunächst zur ökonomischen Ausgangslage der Automobilkonzerne Daimler Benz, Volkswagen, BMW und mit einigen Abstrichen Audi. Für das Jahr 2024 melden die Autohersteller rückläufige Gewinne. Als wesentlichen Grund geben die Konzernzentralen einen auffälligen Rückgang ihres Fahrzeugabsatzes im immer größer werdenden Automarkt China an. Allerdings ist darauf hinzuweisen, dass die Automobil-Branche in den Nach-Corona-Jahren ungewöhnlich hohe Profite erzielte, indem sie ihren Fahrzeugabsatz auf hochwertige und gut ausgestattete Fahrzeuge ausgerichtet hat und so gut wie keine Nachlässe gewährte.

Zu den Autokonzernen im Einzelnen:

Mercedes Benz Group (Daimler)

Der Hersteller meldet für 2024 einen Gewinn von 10,4 Mrd. Euro, der sich im Vergleich zum Geschäftsjahr 2023 um 31 % reduzierte. Für das Geschäftsjahr 2024 zahlt die Mercedes-Benz Group (Daimler) bei einem Aktienkurs von 58,36 € eine Dividende von 4,30 € je Aktie, was einer aktuellen Dividendenrendite von 7,37 % entspricht. Nach jüngsten Aktienanalysen lag die durchschnittliche Dividendenrendite der letzten 5 Jahre bei 7,24 %. (1)

Der Daimler-Konzern richtet seine Absatzstrategie von Luxus-Automobilen für den wichtigen chinesischen Markt darauf aus – ganz im Gegensatz zur politischen Auffassung einer protektionistischen Position gegenüber einer Kooperation mit China – durch die Verlagerung bzw. den Ausbau der lokalen Produktion den dortigen Absatzmarkt zu stabilisieren und zu intensivieren. Schon seit einigen Jahren ist der Daimler-Konzern in Zusammenarbeit mit BYD mit der Marke Denza tätig. Die Vermarktung eines gewichtigen Siebensitzers soll demnächst erfolgen. (2)

Große Pläne verfolgt der Hersteller auch mit der Marke Smart. Während die Fertigung am langjährigen Produktionsstandort Hambach schon vor Jahren eingestellt wurde, wird Smart darauf ausgerichtet, in China groß herauszukommen. Dazu wurde u. a. auch die Geely-Holding mit ins Boot geholt, die dazu beitragen soll, Smart als marktspezifische Premiummarke weiterzuentwickeln. (3) (4)

Am wichtigsten scheint aber die intensivierte Kooperation mit BAIC zu sein, um eine eigene Batterieproduktion und ein neues Werk einzurichten. Zukünftig sollen dort auch lokalisierte Versionen der Submarke EQ entstehen. Bereits im vergangenen November startete die Produktion des EQC-Modells in Beijing. (5)

Dividenden-Entwicklung und Prognose Daimler Benz Group

Gemäß einer erstellten Prognose für die Mercedes Benz Group, die auf der geplanten Konzernstrategie (Modellpolitik, Marktbearbeitung, Produktionsstandort-Strategie und Stellenabbau und weiteren Faktoren) basiert, ist aus heutiger Sicht von einem weiteren Anstieg der Dividenden-Entwicklung auszugehen.

Audi

Basierend auf den aktuellen Informationen vom März 2025 wird für Audi für das Geschäftsjahr 2024 ein Rückgang des Gewinns um 33 % angegeben, der mit einem Absatzrückgang in China begründet wird. Das war bereits der zweite deutliche Rückgang in Folge. Der Absatzeinbruch der Kernmarke Audi schlug auch auf den Umsatz durch, der um knapp acht Prozent auf 64,5 Milliarden Euro sank. (6) Die Rendite sank von neun Prozent im Jahr 2023 auf sechs Prozent im Jahr 2024.

Die letzte mir bekannte Dividende von Audi AG wurde am 5. Oktober 2020 ausgezahlt. (7) Noch vor der für Mai 2025 geplanten Aktionärs-Hauptversammlung gibt es Anzeichen dafür, dass Audi möglicherweise keine Dividenden für das Geschäftsjahr 2024 entscheiden wird. Dies ist weiter zu verfolgen.

Audi verkündete in Folge des Rückgangs des Fahrzeugabsatzes und rückläufiger Gewinnentwicklung den Abbau von 7.500 Stellen in Deutschland. Darauf ist weiter unten im Zusammenhang mit dem Stellabbau in der Automobil-Branche noch näher einzugehen. (8) Nicht zu übersehen ist die Tatsache, dass Audi bereits Ende Februar sein Werk in Brüssel mit 3000 Arbeitsplätzen geschlossen hat. (9)

Volkswagen

Für den VW-Konzern wird für 2024 ein Gewinnrückgang von 31 % auf 12,4 Milliarden Euro bilanziert. Auch hier belastete der schwache Absatz in China die Bilanz. Einen deutlichen Rückgang ergibt sich auch für den Hersteller Porsche: Das Konzernergebnis (10) war im Jahresvergleich um 30,3 Prozent um rund 3,6 Milliarden Euro rückläufig. Volkswagen wird im Jahr 2025 eine Dividende von 6,36 € pro Aktie ausschütten. Die erwartete Dividendenrendite für 2025 beträgt 5,82 Prozent. basierend auf dem Aktienkurs vom 18. März 2025.

Für die zukünftige Entwicklung setzt Volkswagen auf ein breites Produktportfolio von Verbrennern bis zu vollelektrischen Fahrzeugen. Dazu erfolgte der Start eines konzernweiten Performanceprogramms, inklusive Restrukturierungsmaßnahmen zur positiven Renditeentwicklung. Dazu gehört eine massive Kostenreduktionsmaßnahme u. a. durch Stellenabbau und ganze Werksschließungen – ein Vorgang, der inzwischen die ganze Autobranche erfasst. (11) (Der Autor sieht dazu eine separate und aktualisierte Darstellung vor.)

Zur Belebung des chinesischen Absatzmarktes investiert der Konzern eine Milliarde Euro in ein Innovationszentrum in China, um lokal angepasste E-Autos für den chinesischen Markt zu entwickeln. Das folgt der konzernspezifischen local-to-local-Strategie (übersetzt „in China, für China“ zu entwickeln und zu produzieren). Vorgesehen sind dabei der Aufbau von eigenen Entwicklungskapazitäten, um die Entwicklungszeiten und die Produktion für marktspezifische Produktangebote um mehr als 30 Prozent zu kürzen. (12) Berücksichtigt werden dabei u. a. auch Partnerschaften mit chinesischen High-Tech-Unternehmen und chinesischen Autoherstellern wie XPENG und SAIC sowie die Entwicklung einer eigenen Plattform für E-Autos speziell für den chinesischen Markt.

Bedeutend ist dabei, wie schon weiter oben erwähnt, dass die Konzern-Management-Etagen, entgegen der desinformierenden Aussagen politischer Führungskreise, mit ihren Investitionsentscheidungen sehr wohl auf eine Kooperation mit der chinesischen Volkswirtschaft setzen. Die Kapitalinteressen des Konzerns entscheiden vorrangig vor einer geopolitisch motivierten auf Protektionismus und Abgrenzung ausgelegte Wirtschaftspolitik.

BMW

BMW zahlt seinen Aktionären im Geschäftsjahr 2024 eine Dividende von 6,00 € je Aktie. Bei einem Kurs von 84,66 € betrug zum Zeitpunkt der Erhebung (März 2025) betrug die aktuelle Dividendenrendite 7,09 Prozent.

Für das Geschäftsjahr 2024 ergibt sich für den Konzern ein Umsatz von 142,38 Mrd. €, was einem Umsatzrückgang von 8,4 % entspricht. Damit erzielt der mehrheitlich der Familie Quandt gehörende Automobilkonzern einen Gewinnrückgang um 7,7 Mrd. € – ein Minus von 37% im Vergleich zum Geschäftsjahr 2023.

Das Leidklagen der Konzernleitung bezieht sich, wie bei allen anderen deutschen Autokonzernen, zunächst auf den Absatzrückgang auf dem chinesischen Markt. Hinzu kommen offensichtlich Qualitätsprobleme mit verbauten Bremsen eines Hauptzulieferanten, die einen erheblichen Kostenaufwand bedeuteten. Die bisherigen Rekordgewinne von 18,6 Milliarden Euro im Jahr 2022 und die in den Jahren 2021 und 2023 jeweils erzielten 12 Milliarden lassen sich als eine außergewöhnliche Phase der Supergewinne sehen, die sich auch in Form einer bemerkenswert hohen Dividendenausschüttung ausdrückte.

Im Hinblick auf die Folgejahre ab 2025 setzt der Autokonzern für die Umsatzsteigerung zunächst auf einen weiteren Ausbau seines Angebots an Hybridmodellen. Auch BMW setzt mit seinem chinesischen Kooperationspartner BMW Brilliance, der inzwischen zu über 70%-Anteilen den Eigentümern von BMW gehört, auf eine Intensivierung des Absatzmarktes China. Inzwischen wird auch der rein elektrisch betriebene MINI in China hergestellt. (13)

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt deuten die aktuellen Umsatzprognosen von BMW bis ins Jahr 2029, eingedenk der geplanten Entwicklungsprogramme und Prozessoptimierungen auf eine jährliche Steigerungsrate von etwa drei Prozent hin.

Somit kann für die Produktionszunft Automobile ausgedrückt werden, dass die fetten Gewinnjahre der Nach-Corona-Zeit zwar vorüber sind, aber das Jammern auf allerhöchstem Managementniveau niemanden zu Tränen rühren sollte. Die aktuelle Gewinnsituation der deutschen Autokonzerne veranlasst das jeweilige Management dennoch zu Maßnahmen der Rationalisierung, den hektischen Einsatz von künstlicher Intelligenz zur Prozessoptimierung und Belebung der Innovationstätigkeit. Primär geht es aber, den Kapitalinteressen der Aktionäre folgend, um eine fortlaufende Absicherung der Profitabilität und einer Reduktion der angestiegenen Arbeits- und Lohnkosten.

Vor allem spielen dabei Produktionsstandortverlagerungen in das benachbarte Ausland oder Schließungen von ganzen Werken eine zentrale Rolle. Zu einem späteren Zeitpunkt ist darauf umfassender einzugehen.

Und ein Lechzen nach Rüstungsaufträgen

Ebenso ist das sich abzeichnende nahezu pervers wirkende Gieren des Automobilkapitals nach Teilhabe an den geplanten Investitionssummen für Rüstungsgeschäfte näher zu untersuchen. Ein passendes Stichwort dazu ist die Produktion des Kübelwagens, VW-Typ 82, den Ferdinand Piech für die deutschen Faschisten in den 30er Jahren produzierte.

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Fußnoten

(1) https://aktien.guide/dividende/Mercedes-Benz-Group

(2) https://www.aktienwelt360.de/2019/12/02/krasse-unterschiede-die-elektrische-china-strategie-von-vw-bmw-und-daimler-wird-erfolgsentscheidend

(3) https://www.focus.de/auto/news/smart-wandert-nach-china-aus-deutsch-chinesische-freundschaft_id_10514657.html

(4) https://media.smart.com/eu/de/smart-unterstreicht-globale-wachstumsstrategie-mit-produkt--und-markenupdates-in-peking

(5) a.A.O. https://www.aktienwelt360.de/2019/12/02/krasse-unterschiede-die-elektrische-china-strategie-von-vw-bmw-und-daimler-wird-erfolgsentscheidend

(6) https://web.de/magazine/wirtschaft/gewinneinbruch-audi

(7) https://www.merkur.de/wirtschaft/audi-sieht-gewinnrueckgang-jobverluste-und-verlagerung-der-produktion

(8) Finanzredaktion ARD: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/autobranche-herausforderungen-verschieden-ausblick

(9) A.a.O. https://www.merkur.de/wirtschaft/audi-sieht-gewinnrueckgang-jobverluste-und-verlagerung-der-produktion

(10) https://www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/deutsche-autohersteller-jahresbilanz-2024-gewinneinbruch/

(11) Siehe hierzu: https://www.isw-muenchen.de/online-publikationen/texte-artikel/5352-krise-der-automobil-industrie-sinkende-profitmargen-absatzrueckgang-stellenabbau

(12) https://www.volkswagen-group.com/de/artikel/40-jahre-volkswagen-in-china-konzern-beschleunigt-mit-in-china-fuer-china-strategie-seine-neuausrichtung

(13) https://www.automobil-industrie.vogel.de/bmw-great-wall-elektro-mini-cooper-produktion-china-a-6070655caf79b9475384cb2fe2fda3b4/

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