SIKO Gegenaktionen München

Meldungen (Feeds)

Weiteres Jahr, weiterer Ostermarsch: Schade, dass niemand Zeit für Revolutionen hat

ISW München - Tue, 02/04/2024 - 16:12

Mit dem Christentum hat die in Ost-Berlin aufgewachsene Autorin wenig am Hut. Doch eine Eigenschaft erkennt sie in Jesus doch:
Mut zur Revolution.  

 

Als Kind fand ich Ostern toll. Eiersuche, Schokolade und Frühling. Welches Kind mag das nicht? Heute gehe ich auf Ostermärsche, der Papst spricht seinen Ostersegen, und ich fühle mich wie im falschen Film.

Nicht „Die Passion Christi“, sondern „Täglich grüßt das Murmeltier“: Ein Mann erwacht Tag für Tag im selben Tag. Er versucht seinem Schicksal zu entkommen, schafft es aber nicht.

Im Film ist das lustig, in der Welt weniger. Denn seit Jahren hören wir Osteransprachen über Frieden und Mitgefühl. Wir demonstrieren gegen Krieg, Armut und Hass. Das ist gut und wichtig, manche nennen es Tradition. Aber ich verzweifle jedes Jahr aufs Neue an der Politik und ihren selbstherrlichen Phrasen.

Als Ost-Berliner Kind wusste ich lange nicht, was es mit Ostern auf sich hat. Christentum, Jesus, Auferstehung? Bis heute habe ich damit wenig am Hut. Trotzdem hilft Ostern den Menschen zur Besinnung. Es geht um Güte, Demut und Achtsamkeit, denn darum ging es Jesus.

Der, und auch das wusste ich lange nicht, war ein radikaler Revoluzzer. Er lebte entgegen allen Konventionen. Für ihn hatten Menschen Wert, egal welchen Alters, Geschlechts oder welcher Herkunft. Prostituierte, Arme, Kranke. Alle waren gleich. Heute haben wir  Künstliche Intelligenz, Supercomputer, und wir fliegen Reiche ins All. Aber die Tatsache, dass allen Menschen Wert zukommt, verstehen wir trotzdem nicht. Und stünde Jesus vor meiner Tür, riefe ich wahrscheinlich die Polizei.

Klar, die Ampel-Regierung ist eine Katastrophe

Denn ehrlich, wer will schon wirklich Veränderung? Das Klima spielt verrückt, im Mittelmeer sterben Menschen, aber wir tun so, als habe das wenig mit uns zu tun. Denn ändern können wir eh nichts, und am Ende geht es uns doch ganz gut, oder?
Klar, die Ampel-Regierung ist eine Katastrophe und mit der Alternative für Deutschland (AfD) wollen völkische Nationalist:innen an die Macht. Schon wieder! Als hätte uns die Geschichte nicht gezeigt, wo das hinführt. Aber sich deswegen politisch engagieren und raus aus der Komfortzone? So weit gehen weder Empörung, Angst noch Nächstenliebe.

Natürlich ist der Vergleich unfair. Jesus gehörte in eine andere Liga – ähnlich wie Gandhi oder MArtin Luther. Sie alle kritisierten die Mächtigen und ihre Institutionen; wollten Reformen oder Revolution. Das setzt die Messlatte ziemlich hoch.
Denn heute leben wir Alltag – wir haben Berufe, Kinder und Kredite. Da bleibt kaum Zeit für Revolution.

Trotzdem, täten wir alle ein Fünkchen von dem, was wir zu Ostern propagieren, sähe die Welt anders aus: kein Ignorieren obdachloser Menschen, kein Anfeinden statt Zuhören, kein „Ich zuerst und nach mir die Sintflut“.
Das wäre doch etwas.

Jesus meinte einmal, ein Kamel komme eher durch ein Nadelöhr als ein Reicher in den Himmel. Das stimmt bis heute. Aber wir fliegen um die halbe Welt in Urlaubsparadiese und kommen dem Himmel so ziemlich nah. Das ist die Ironie der Geschichte. Und Jesus, Gandhi und Luther? Ihr Erbe wird benutzt und ist oft Teil jener Institutionen, die sie einst kritisierten. Das ist das Schicksal deren, die Geschichte schreiben.

In „Täglich grüßt das Murmeltier“ entkommt der Held schließlich seinem immer gleichen Tag. Er überwindet sein Ego und tut Gutes für andere.
Und wir?

Vielleicht ist es Zeit, unsere Komfortzonen zu verlassen.
Denn sonst wiederholt sich, statt den Ostermärschen, auch unsere Geschichte.

 

 

Erstveröffentlichung berliner-zeitung 1.4.2024

 

 

 

Yanis Varoufakis zu Palästina, NATO, Deutschland, Russland & mehr

acTVism - Tue, 02/04/2024 - 10:51

Yanis Varoufakis zu Palästina, NATO, Deutschland, Russland & mehr.

Der Beitrag Yanis Varoufakis zu Palästina, NATO, Deutschland, Russland & mehr erschien zuerst auf acTVism.

Clemens Ronnefeldt: "Jeder Friede fängt mit einem Waffenstillstand an, daher: Waffenstillstände jetzt!"

Lebenshaus-Newsletter - Mon, 01/04/2024 - 16:39
In einem Redebeitrag für den Ostermarsch Mannheim am 30. März 2024 ist Clemens Ronnefeldt auf die Themen Ukraine und Nahost... Michael Schmid http://www.lebenshaus-alb.de

Assange erringt Teilerfolg vor britischem Gericht | Mit Stella Assange

acTVism - Mon, 01/04/2024 - 10:43

Assange erringt Teilerfolg vor britischem Gericht | Mit Stella Assange.

Der Beitrag Assange erringt Teilerfolg vor britischem Gericht | Mit Stella Assange erschien zuerst auf acTVism.

Heike Hänsel: "Den Frieden gewinnen – nicht den Krieg!"

Lebenshaus-Newsletter - Sun, 31/03/2024 - 21:05
Wir haben eine zentrale Botschaft für den diesjährigen Ostermarsch: "Wer den Frieden will, bereite den Frieden vor! Und wer Frieden... Michael Schmid http://www.lebenshaus-alb.de

Peter Bürger: Pazifismus ist Liebe zum Leben: Fundamentalopposition gegen das Programm Krieg

Lebenshaus-Newsletter - Sun, 31/03/2024 - 21:00
Schalom-Salaam - diesen Gruß wider den Hass habt vor allem ihr Kölner seit letztem Oktober ins Land NRW geschickt. Als... Michael Schmid http://www.lebenshaus-alb.de

Paul Schobel: "Was mich bis ins Mark erschüttert, ist diese Kriegsbesoffenheit"

Lebenshaus-Newsletter - Sat, 30/03/2024 - 19:24
Es sind bald 79 Jahre her, dass französische Panzer auf mein Heimatdorf am Rande des Schwarzwalds zurollten. Wir saßen bangen... Michael Schmid http://www.lebenshaus-alb.de

Fehlender Kontext: Julian Assange, Terroranschlag in Russland, Ukraine & Gaza

acTVism - Sat, 30/03/2024 - 11:30

Fehlender Kontext: Julian Assange, Terroranschlag in Russland, Ukraine & Gaza.

Der Beitrag Fehlender Kontext: Julian Assange, Terroranschlag in Russland, Ukraine & Gaza erschien zuerst auf acTVism.

Memorandum-Gruppe: Aufrüstung verschärft die finanzielle Situation

ISW München - Sat, 30/03/2024 - 08:47

In derArbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik e.V. ("Memorandumgruppe") arbeiten Wirtschaftswissenschaftlerinnen und Wirtschaftswissenschaftler sowie Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter an der Entwicklung wirtschaftspolitischer Vorschläge und Perspektiven für die Sicherung sinnvoller Arbeitsplätze, der Verbesserung des Lebensstandards, dem Ausbau der sozialen Sicherungssysteme für die abhängig Beschäftigten sowie wirksamen Umweltschutz

Den Wirtschaftswissenschaftlern geht es nach eigenem Bekunden „…um die Kritik und Zurückweisung der Vorstellungen und Theorien, die Beschäftigung, Einkommen, Sozialleistungen und Umweltschutz den Gewinnen der Privatwirtschaft nach- und unterordnen. Es wird der Eindruck verbreitet, zur aktuell betriebenen - in erster Linie auf private Gewinnförderung gerichteten - Wirtschaftspolitik gäbe es aus wissenschaftlichen Gründen keine Alternative.
Vernünftige und realistische Alternativen, die im Interesse der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer liegen, lassen sich allerdings nicht durch Appelle an die Einsicht der Bundesregierung, sondern nur im Kampf gegen die Interessen der Privatwirtschaft durchsetzen.“Vernünftige und realistische Alternativen, die im Interesse der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer liegen, lassen sich allerdings nicht durch Appelle an die Einsicht der Bundesregierung, sondern nur im Kampf gegen die Interessen der Privatwirtschaft durchsetzen.“

Der aktuelle Bericht der Arbeitsgruppe „Memorandum 2024“zeichnet ein düsteres Bild von der politischen und wirtschaftlichen Situation.
Dramatische Krisen und Kriege und gestörte Lieferketten haben (Brems-)Spuren hinterlassen.
Preissteigerungen mindern die Realeinkommen großer Teile der Bevölkerung.

Die Unzufriedenheit mit der Politik der Regierenden ist groß - ebenso wie die Angst davor, bei der Lösung der Probleme überfordert zu werden.
Im Kapitel 8 des Memorandums 2024 wird unter der Überschrift „Aufrüstung verschärft die finanzielle Situation“ auf die negativen Folgen der weiteren Hochrüstung hingewiesen.

Das Memorandum weist darauf hin, dass Deutschland im Jahr 2024 85,5 Milliarden für Rüstung ausgibt. Die Festlegung, jährlich 2% des BIP für Rüstung auszugeben, führe zu einem fatalen Aufrüstungsautomatismus. Angesichts der hohen Rüstungsausgaben in den gleichfalls hochgerüsteten NATO-Staaten sei eine weitere Aufrüstungsspirale nicht zu rechtfertigen.
Daran ändert auch der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine nichts“ heißt es in dem Bericht.

Und bezugnehmend auf die gegenwärtige Finanzdebatte wird festgestellt:

„Wer die Schuldenbremse unbedingt einhalten will und Steuererhöhungen konsequent ablehnt, hat bei einer kräftigen Erhöhung der Militärausgaben keine andere Wahl, als dringende Aufgaben zu vernachlässigen.“

Diese „zu vernachlässigten Aufgaben werden den Sozial- und Bildungsbereich treffen, es wird Menschen treffen, die bezahlbare Wohnungen oder einen Kitaplatz suchen, oder die, die von einer Armutsrente leben müssen.

Investitionen in eine sozial-ökologische Umbau der Wirtschaft oder eine entsprechende Verkehrswende werden einer aggressiven Aufrüstung geopfert.

Hundert Milliarden „Sonderschulden“ werden an der Schuldenbremse vorbei für neue Rüstungsprogramme reserviert und gleichzeitig wächst die Armut drastisch.

Armut wächst

Denn ärmere Haushalte sind besonders stark von Inflation betroffen, weil sie einen großen Teil ihres Budgets für Lebensmittel und Energie ausgeben müssen. Diese Güter sind die stärksten Preistreiber.

Dem neuen Armutsbericht des paritätischen Gesamtverbandes ist zu entnehmen: 16,8 Prozent der Bevölkerung leben in Armut, 

Nach diesem Bericht müssen 14,2 Millionen Menschen in diesem reichen Land zu den Armen gezählt werden.

2022 waren damit fast eine Million Menschen mehr von Armut betroffen als vor der Pandemie.
Fast zwei Drittel der erwachsenen Armen gehen entweder einer Arbeit nach oder sind in Rente oder Pension.

Auf einen neuen traurigen Rekordwert ist nach der Studie zudem die Kinderarmut gestiegen: Mehr als jedes fünfte Kind ist mittlerweile von Armut betroffen (21,8 Prozent). Bei Alleinerziehenden lag die Armutsquote bei 43,2 Prozent.

Aber es gibt auch Gewinner der Aufrüstung.

Das sind große Rüstungskonzerne wie Rheinmetall, dessen Aktienkurs seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine um 266% gestiegen ist.

 

Hoffnungsschimmer

Reiche stärker besteuern, abrüsten, Reichtum umverteilen und eine sozialökologische Wende erkämpfen ist die Aufgabe.
Die großen Demonstrationen gegenRechts sind ein Hoffnungsschimmer heißt es im Memorandum 2024. Daran müsse angeknüpft werden, so die Autoren.

„Die Bewegungen müssen gebündelt und gestärkt werden, damit sich auch in wirtschaftlichen und sozialen Fragen das gesellschaftliche Klima wendet.“

 

 

 

Berliner Sparkasse sperrt Konto der "Jüdischen Stimme"

Lebenshaus-Newsletter - Fri, 29/03/2024 - 08:15
Die "Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost" steht erneut im Mittelpunkt von Kontroversen. Die Berliner Sparkasse hat das Konto... Michael Schmid http://www.lebenshaus-alb.de

Vijay Prashad – Julian Assange, Gaza, Ukraine & terrorist attack in Russia

acTVism - Thu, 28/03/2024 - 19:28

Vijay Prashad - Julian Assange, Gaza, Ukraine & terrorist attack in Russia-

Der Beitrag Vijay Prashad – Julian Assange, Gaza, Ukraine & terrorist attack in Russia erschien zuerst auf acTVism.

Frankfurter Erklärung der Initiative „Hochschule für den Frieden – ja zur Zivilklausel“

IMI Tübingen - Thu, 28/03/2024 - 14:29
Angesichts der aktuellen Angriffe auf Zivilklauseln und der massiven Bemühungen, die Hochschulen (noch stärker) in den Dienst von Rüstung und Krieg zu stellen – kriegstüchtig zu machen – trafen sich am 16. und 17. März gut 60 Aktivist*innen auf einem (…)

Read the rest of this entry »

Biden beugt sich, als Netanjahu die „rote Linie“ in Rafah missachtet

acTVism - Thu, 28/03/2024 - 11:03

Biden beugt sich, als Netanjahu die „rote Linie“ in Rafah missachtet.

Der Beitrag Biden beugt sich, als Netanjahu die „rote Linie“ in Rafah missachtet erschien zuerst auf acTVism.

30 Organisationen rufen auf: Aktionswoche zum Internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerung (15. Mai)

Lebenshaus-Newsletter - Thu, 28/03/2024 - 10:41
Rund dreißig Organisationen aus Deutschland rufen zu einer Aktionswoche zum Schutz für all diejenigen auf, die in Russland, Belarus und... Michael Schmid http://www.lebenshaus-alb.de

Leonardo Boff: Natürliche Spiritualität, Ethik, Fürsorge: Wie man den Weltuntergang verhindert

Lebenshaus-Newsletter - Thu, 28/03/2024 - 07:39
Die Krise unserer Lebensweise auf diesem einen Planeten betrifft alle, bis hin zu den imperialen Nationen. Wer hätte gedacht, dass... Michael Schmid http://www.lebenshaus-alb.de

Krieg und Völkermord sind immer noch der amerikanische Weg

Lebenshaus-Newsletter - Wed, 27/03/2024 - 12:01
Die Rede von Präsident Biden zur Lage der Nation hat eines deutlich gemacht: Krieg, Völkermord und Militarismus sind nach wie... Michael Schmid http://www.lebenshaus-alb.de

IMI bei den Ostermärschen 2024

IMI Tübingen - Wed, 27/03/2024 - 10:49
Ostern steht vor der Tür und damit auch die tradistionellen Demonstrationen für Frieden und Abrüstung. Eine sehr umfangreiche Übersicht über alle Ostermärsche stellt wieder das Netzwerk Friedenskooperative bereit: https://www.friedenskooperative.de/termine?thema=69 Vertreter*innen der IMI werden auf folgenden Ostermärschen zu sehen und zu (…)

Read the rest of this entry »

Israelischer General gesteht: „Krieg ohne die USA unmöglich“

acTVism - Wed, 27/03/2024 - 10:17

Israelischer General gesteht: „Krieg ohne die USA unmöglich“.

Der Beitrag Israelischer General gesteht: „Krieg ohne die USA unmöglich“ erschien zuerst auf acTVism.

Rechtfertigung oder Überwindung der Kultur der Gewalt?

Lebenshaus-Newsletter - Tue, 26/03/2024 - 22:20
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine ist gerade in den vom Krieg nicht direkt betroffenen Ländern das eingetreten,... Michael Schmid http://www.lebenshaus-alb.de

Wie Israels Angriff einem Muster des demografischen Engineerings folgt

acTVism - Tue, 26/03/2024 - 11:24

Wie Israels Angriff einem Muster des demografischen Engineerings folgt.

Der Beitrag Wie Israels Angriff einem Muster des demografischen Engineerings folgt erschien zuerst auf acTVism.

Pages

Subscribe to sicherheitskonferenz.de aggregator