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Deutsche Automobilbranche: Plus bei Gewinnbeteiligungen, Absatzrückgang und Stellenabbau

ISW München - 5 hours 1 min ago

Bei einer kontinuierlichen Beschäftigung mit der Entwicklung der deutschen Automobil-Industrie, über lange Jahre eine Vorzeigebranche mit hohen Absatzzahlen, hohen Exportanteilen und kontinuierlich hohen Dividendenzahlungen an die Aktionäre, fällt auf, dass die Branche inzwischen von weiteren Merkmalen geprägt ist: Stellenabbau, Werksstilllegungen, Produktionsstandortverlagerungen und urplötzlich das hinzu-gekommene Geiern und Feilschen nach Extension der Produktion um Rüstungsgüter.

Gewinnbeteiligungen der Aktionäre

Zunächst zur ökonomischen Ausgangslage der Automobilkonzerne Daimler Benz, Volkswagen, BMW und mit einigen Abstrichen Audi. Für das Jahr 2024 melden die Autohersteller rückläufige Gewinne. Als wesentlichen Grund geben die Konzernzentralen einen auffälligen Rückgang ihres Fahrzeugabsatzes im immer größer werdenden Automarkt China an. Allerdings ist darauf hinzuweisen, dass die Automobil-Branche in den Nach-Corona-Jahren ungewöhnlich hohe Profite erzielte, indem sie ihren Fahrzeugabsatz auf hochwertige und gut ausgestattete Fahrzeuge ausgerichtet hat und so gut wie keine Nachlässe gewährte.

Zu den Autokonzernen im Einzelnen:

Mercedes Benz Group (Daimler)

Der Hersteller meldet für 2024 einen Gewinn von 10,4 Mrd. Euro, der sich im Vergleich zum Geschäftsjahr 2023 um 31 % reduzierte. Für das Geschäftsjahr 2024 zahlt die Mercedes-Benz Group (Daimler) bei einem Aktienkurs von 58,36 € eine Dividende von 4,30 € je Aktie, was einer aktuellen Dividendenrendite von 7,37 % entspricht. Nach jüngsten Aktienanalysen lag die durchschnittliche Dividendenrendite der letzten 5 Jahre bei 7,24 %. (1)

Der Daimler-Konzern richtet seine Absatzstrategie von Luxus-Automobilen für den wichtigen chinesischen Markt darauf aus – ganz im Gegensatz zur politischen Auffassung einer protektionistischen Position gegenüber einer Kooperation mit China – durch die Verlagerung bzw. den Ausbau der lokalen Produktion den dortigen Absatzmarkt zu stabilisieren und zu intensivieren. Schon seit einigen Jahren ist der Daimler-Konzern in Zusammenarbeit mit BYD mit der Marke Denza tätig. Die Vermarktung eines gewichtigen Siebensitzers soll demnächst erfolgen. (2)

Große Pläne verfolgt der Hersteller auch mit der Marke Smart. Während die Fertigung am langjährigen Produktionsstandort Hambach schon vor Jahren eingestellt wurde, wird Smart darauf ausgerichtet, in China groß herauszukommen. Dazu wurde u. a. auch die Geely-Holding mit ins Boot geholt, die dazu beitragen soll, Smart als marktspezifische Premiummarke weiterzuentwickeln. (3) (4)

Am wichtigsten scheint aber die intensivierte Kooperation mit BAIC zu sein, um eine eigene Batterieproduktion und ein neues Werk einzurichten. Zukünftig sollen dort auch lokalisierte Versionen der Submarke EQ entstehen. Bereits im vergangenen November startete die Produktion des EQC-Modells in Beijing. (5)

Dividenden-Entwicklung und Prognose Daimler Benz Group

Gemäß einer erstellten Prognose für die Mercedes Benz Group, die auf der geplanten Konzernstrategie (Modellpolitik, Marktbearbeitung, Produktionsstandort-Strategie und Stellenabbau und weiteren Faktoren) basiert, ist aus heutiger Sicht von einem weiteren Anstieg der Dividenden-Entwicklung auszugehen.

Audi

Basierend auf den aktuellen Informationen vom März 2025 wird für Audi für das Geschäftsjahr 2024 ein Rückgang des Gewinns um 33 % angegeben, der mit einem Absatzrückgang in China begründet wird. Das war bereits der zweite deutliche Rückgang in Folge. Der Absatzeinbruch der Kernmarke Audi schlug auch auf den Umsatz durch, der um knapp acht Prozent auf 64,5 Milliarden Euro sank. (6) Die Rendite sank von neun Prozent im Jahr 2023 auf sechs Prozent im Jahr 2024.

Die letzte mir bekannte Dividende von Audi AG wurde am 5. Oktober 2020 ausgezahlt. (7) Noch vor der für Mai 2025 geplanten Aktionärs-Hauptversammlung gibt es Anzeichen dafür, dass Audi möglicherweise keine Dividenden für das Geschäftsjahr 2024 entscheiden wird. Dies ist weiter zu verfolgen.

Audi verkündete in Folge des Rückgangs des Fahrzeugabsatzes und rückläufiger Gewinnentwicklung den Abbau von 7.500 Stellen in Deutschland. Darauf ist weiter unten im Zusammenhang mit dem Stellabbau in der Automobil-Branche noch näher einzugehen. (8) Nicht zu übersehen ist die Tatsache, dass Audi bereits Ende Februar sein Werk in Brüssel mit 3000 Arbeitsplätzen geschlossen hat. (9)

Volkswagen

Für den VW-Konzern wird für 2024 ein Gewinnrückgang von 31 % auf 12,4 Milliarden Euro bilanziert. Auch hier belastete der schwache Absatz in China die Bilanz. Einen deutlichen Rückgang ergibt sich auch für den Hersteller Porsche: Das Konzernergebnis (10) war im Jahresvergleich um 30,3 Prozent um rund 3,6 Milliarden Euro rückläufig. Volkswagen wird im Jahr 2025 eine Dividende von 6,36 € pro Aktie ausschütten. Die erwartete Dividendenrendite für 2025 beträgt 5,82 Prozent. basierend auf dem Aktienkurs vom 18. März 2025.

Für die zukünftige Entwicklung setzt Volkswagen auf ein breites Produktportfolio von Verbrennern bis zu vollelektrischen Fahrzeugen. Dazu erfolgte der Start eines konzernweiten Performanceprogramms, inklusive Restrukturierungsmaßnahmen zur positiven Renditeentwicklung. Dazu gehört eine massive Kostenreduktionsmaßnahme u. a. durch Stellenabbau und ganze Werksschließungen – ein Vorgang, der inzwischen die ganze Autobranche erfasst. (11) (Der Autor sieht dazu eine separate und aktualisierte Darstellung vor.)

Zur Belebung des chinesischen Absatzmarktes investiert der Konzern eine Milliarde Euro in ein Innovationszentrum in China, um lokal angepasste E-Autos für den chinesischen Markt zu entwickeln. Das folgt der konzernspezifischen local-to-local-Strategie (übersetzt „in China, für China“ zu entwickeln und zu produzieren). Vorgesehen sind dabei der Aufbau von eigenen Entwicklungskapazitäten, um die Entwicklungszeiten und die Produktion für marktspezifische Produktangebote um mehr als 30 Prozent zu kürzen. (12) Berücksichtigt werden dabei u. a. auch Partnerschaften mit chinesischen High-Tech-Unternehmen und chinesischen Autoherstellern wie XPENG und SAIC sowie die Entwicklung einer eigenen Plattform für E-Autos speziell für den chinesischen Markt.

Bedeutend ist dabei, wie schon weiter oben erwähnt, dass die Konzern-Management-Etagen, entgegen der desinformierenden Aussagen politischer Führungskreise, mit ihren Investitionsentscheidungen sehr wohl auf eine Kooperation mit der chinesischen Volkswirtschaft setzen. Die Kapitalinteressen des Konzerns entscheiden vorrangig vor einer geopolitisch motivierten auf Protektionismus und Abgrenzung ausgelegte Wirtschaftspolitik.

BMW

BMW zahlt seinen Aktionären im Geschäftsjahr 2024 eine Dividende von 6,00 € je Aktie. Bei einem Kurs von 84,66 € betrug zum Zeitpunkt der Erhebung (März 2025) betrug die aktuelle Dividendenrendite 7,09 Prozent.

Für das Geschäftsjahr 2024 ergibt sich für den Konzern ein Umsatz von 142,38 Mrd. €, was einem Umsatzrückgang von 8,4 % entspricht. Damit erzielt der mehrheitlich der Familie Quandt gehörende Automobilkonzern einen Gewinnrückgang um 7,7 Mrd. € – ein Minus von 37% im Vergleich zum Geschäftsjahr 2023.

Das Leidklagen der Konzernleitung bezieht sich, wie bei allen anderen deutschen Autokonzernen, zunächst auf den Absatzrückgang auf dem chinesischen Markt. Hinzu kommen offensichtlich Qualitätsprobleme mit verbauten Bremsen eines Hauptzulieferanten, die einen erheblichen Kostenaufwand bedeuteten. Die bisherigen Rekordgewinne von 18,6 Milliarden Euro im Jahr 2022 und die in den Jahren 2021 und 2023 jeweils erzielten 12 Milliarden lassen sich als eine außergewöhnliche Phase der Supergewinne sehen, die sich auch in Form einer bemerkenswert hohen Dividendenausschüttung ausdrückte.

Im Hinblick auf die Folgejahre ab 2025 setzt der Autokonzern für die Umsatzsteigerung zunächst auf einen weiteren Ausbau seines Angebots an Hybridmodellen. Auch BMW setzt mit seinem chinesischen Kooperationspartner BMW Brilliance, der inzwischen zu über 70%-Anteilen den Eigentümern von BMW gehört, auf eine Intensivierung des Absatzmarktes China. Inzwischen wird auch der rein elektrisch betriebene MINI in China hergestellt. (13)

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt deuten die aktuellen Umsatzprognosen von BMW bis ins Jahr 2029, eingedenk der geplanten Entwicklungsprogramme und Prozessoptimierungen auf eine jährliche Steigerungsrate von etwa drei Prozent hin.

Somit kann für die Produktionszunft Automobile ausgedrückt werden, dass die fetten Gewinnjahre der Nach-Corona-Zeit zwar vorüber sind, aber das Jammern auf allerhöchstem Managementniveau niemanden zu Tränen rühren sollte. Die aktuelle Gewinnsituation der deutschen Autokonzerne veranlasst das jeweilige Management dennoch zu Maßnahmen der Rationalisierung, den hektischen Einsatz von künstlicher Intelligenz zur Prozessoptimierung und Belebung der Innovationstätigkeit. Primär geht es aber, den Kapitalinteressen der Aktionäre folgend, um eine fortlaufende Absicherung der Profitabilität und einer Reduktion der angestiegenen Arbeits- und Lohnkosten.

Vor allem spielen dabei Produktionsstandortverlagerungen in das benachbarte Ausland oder Schließungen von ganzen Werken eine zentrale Rolle. Zu einem späteren Zeitpunkt ist darauf umfassender einzugehen.

Und ein Lechzen nach Rüstungsaufträgen

Ebenso ist das sich abzeichnende nahezu pervers wirkende Gieren des Automobilkapitals nach Teilhabe an den geplanten Investitionssummen für Rüstungsgeschäfte näher zu untersuchen. Ein passendes Stichwort dazu ist die Produktion des Kübelwagens, VW-Typ 82, den Ferdinand Piech für die deutschen Faschisten in den 30er Jahren produzierte.

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Fußnoten

(1) https://aktien.guide/dividende/Mercedes-Benz-Group

(2) https://www.aktienwelt360.de/2019/12/02/krasse-unterschiede-die-elektrische-china-strategie-von-vw-bmw-und-daimler-wird-erfolgsentscheidend

(3) https://www.focus.de/auto/news/smart-wandert-nach-china-aus-deutsch-chinesische-freundschaft_id_10514657.html

(4) https://media.smart.com/eu/de/smart-unterstreicht-globale-wachstumsstrategie-mit-produkt--und-markenupdates-in-peking

(5) a.A.O. https://www.aktienwelt360.de/2019/12/02/krasse-unterschiede-die-elektrische-china-strategie-von-vw-bmw-und-daimler-wird-erfolgsentscheidend

(6) https://web.de/magazine/wirtschaft/gewinneinbruch-audi

(7) https://www.merkur.de/wirtschaft/audi-sieht-gewinnrueckgang-jobverluste-und-verlagerung-der-produktion

(8) Finanzredaktion ARD: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/autobranche-herausforderungen-verschieden-ausblick

(9) A.a.O. https://www.merkur.de/wirtschaft/audi-sieht-gewinnrueckgang-jobverluste-und-verlagerung-der-produktion

(10) https://www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/deutsche-autohersteller-jahresbilanz-2024-gewinneinbruch/

(11) Siehe hierzu: https://www.isw-muenchen.de/online-publikationen/texte-artikel/5352-krise-der-automobil-industrie-sinkende-profitmargen-absatzrueckgang-stellenabbau

(12) https://www.volkswagen-group.com/de/artikel/40-jahre-volkswagen-in-china-konzern-beschleunigt-mit-in-china-fuer-china-strategie-seine-neuausrichtung

(13) https://www.automobil-industrie.vogel.de/bmw-great-wall-elektro-mini-cooper-produktion-china-a-6070655caf79b9475384cb2fe2fda3b4/

A 20 – Autobahnbau zur „NATO-Ostflanke“

IMI Tübingen - Tue, 01/04/2025 - 10:42
„Autobahn-Neubauten scheitern schon an der fehlenden Finanzierung“ – so hofften viele Autobahngegnerinnen und -gegner. Womit sie nicht gerechnet hatten, ist die real gewordene Möglichkeit, im Zuge einer dramatischen Militarisierung und unter der Zuhilfenahme von aufgefrischten Feindbildern aus dem kalten Krieg (…)

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Großer Realitätscheck für die EU

acTVism - Tue, 01/04/2025 - 09:55

Großer Realitätscheck für die EU

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Wer ist Meister in hybrider Kriegsführung: Russland oder die USA?

Lebenshaus-Newsletter - Tue, 01/04/2025 - 06:51
Nachrichten über Ukraine: Rede vom Hybridkrieg macht aus nicht-militärischen Aktionen Krieg. Das ist falsch. Und: der Westen geht selektiv vor.... Michael Schmid http://www.lebenshaus-alb.de

Was steckt hinter dem Vorwurf der hybriden Kriegführung Russlands in Europa?

Lebenshaus-Newsletter - Mon, 31/03/2025 - 17:44
Russland führt bereits Krieg gegen Europa, wird gewarnt. Man verweist auf Sabotage, Spionage und Propaganda. Was von den Anschuldigungen zu... Michael Schmid http://www.lebenshaus-alb.de

Ukraine und Israel: Eine kritische Analyse der Mediennarrative

acTVism - Sun, 30/03/2025 - 10:05

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Untersuchungsbericht des israelischen Militärs zum 7. Oktober 2023

acTVism - Sat, 29/03/2025 - 11:09

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Erich Mühsam über die Hochrüstung am Vorabend eines Weltkrieges

Lebenshaus-Newsletter - Sat, 29/03/2025 - 07:41
In seiner anarchistischen "Zeitschrift für Menschlichkeit" (Kain) veröffentlichte der antimilitaristische Dichter Erich Mühsam (1878-1934, im KZ ermordet) im Mai 1914... Michael Schmid http://www.lebenshaus-alb.de

Putin’s UN proposal for Ukraine, EU’s militarization & Israel’s attack on Gaza

acTVism - Fri, 28/03/2025 - 19:16

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Trump-Kriegspläne in Gruppenchat geleakt

acTVism - Fri, 28/03/2025 - 09:45

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"Sag NEIN!" – Es ist soweit

Lebenshaus-Newsletter - Wed, 26/03/2025 - 20:45
Vor fast acht Jahrzehnten schrieb der vom II. Weltkrieg schwer gezeichnete Schriftsteller Wolfgang Borchert (1921-1947) seinen letzten Text: "Dann gibt... Michael Schmid http://www.lebenshaus-alb.de

Europas Weißbuch: Mit Volldampf auf Kriegskurs

IMI Tübingen - Wed, 26/03/2025 - 15:55
Wenn es wahr ist, dass die Wahl Donald Trumps und die Verhandlungen um einen Waffenstillstand in der Ukraine für Europa den größten Epochenbruch seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs darstellen, dann wäre es eigentlich notwendig, wohl überlegt und gut diskutiert (…)

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IMI lädt ein: Ära der Aufrüstung – was die Grundgesetzänderung bedeutet und wie die Friedenbewegung reagieren sollte.

IMI Tübingen - Wed, 26/03/2025 - 14:00
In Windeseile hat der bereits abgewählte Bundestag mehrere Grundgesetzänderungen beschlossen, die v.a. die Rüstungsausgaben massiv erhöhen und auch die zivile Infrastruktur Deutschlands auf den Krieg ausrichten sollen. Tobias Pflüger wird Inhalte und Auswirkungen der sog. „Finanzpakete“ kurz darstellen, um in (…)

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Wie die NATO Russland in der Ukraine provozierte und den Frieden untergrub

acTVism - Wed, 26/03/2025 - 09:33

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Europe first!

IMI Tübingen - Tue, 25/03/2025 - 15:45
Bei diesem Text handelt es sich um eine leicht erweiterte und aktualisierte Fassung, die zuerst in der jungen Welt vom 22.3.2025 erschien. Der Konflikt zieht sich schon lange wie ein roter Faden durch die Geschichte der Europäischen Union: Traditionell dominierten (…)

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Der drohende Zusammenbruch des Finanzsystems – Prof. D’Arista

acTVism - Tue, 25/03/2025 - 09:26

Der drohende Zusammenbruch des Finanzsystems - Prof. D'Arista

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Die Gesetzlosen

Lebenshaus-Newsletter - Mon, 24/03/2025 - 21:30
Was die Wiederaufnahme der israelischen Angriffe in Gaza mit Netanjahus Machterhalt zu tun hat. Von Riad Othman.... Michael Schmid http://www.lebenshaus-alb.de

Mit einer Billion Euro in den Krieg, „whatever it takes“…

IMI Tübingen - Mon, 24/03/2025 - 12:15
Ergänzend zu der Presseberichterstattung über die Billionen-Euro-Pakete für Infrastruktur und Rüstung seien hier folgende Punkte hervorgehoben, auch weil sie in der Berichterstattung (bisher) kaum oder wenig beachtet wurden und werden: Erstens, das Infrastrukturprogramm und die nach oben offenen Rüstungsmilliarden („whatever (…)

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Yanis Varoufakis: Wie Europa Krieg und Autoritarismus schürt

acTVism - Mon, 24/03/2025 - 11:40

Yanis Varoufakis: Wie Europa Krieg und Autoritarismus schürt

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Wie wär's mit Steuererhöhung statt Riesen-Verschuldung?

ISW München - Mon, 24/03/2025 - 10:00

500 Mrd. Euro für Hochrüstung (zusätzlich zu den jährlich 50 Mrd. Militär-Grundausstattung) und 500 Mrd. ganz vage für Zivilbauten (das Militär schlägt schon vor, die Tragfähigkeit der Brücken zu erhöhen, auf dass die Panzer problemlos nach Osten rollen können). Das ist noch nicht alles: 800 Mrd. für das Militär seitens der EU, davon kommen – wie üblich ein Viertel – 200 Mrd. aus Deutschland. Also 100 Mrd. Euro für jedes der nächsten 12 Jahre Programm-Gültigkeit. Und wenn der Ukrainekrieg mal ein Ende nimmt, dann kommt der Wiederaufbau: 500 Mrd. ist die minimale Schätzung für die Kosten, die letztlich von der EU gedeckt werden. Dafür gehört "uns" dann die Ukraine ganz.

Es geht mir hier nicht darum, wie sinnvoll diese Ausgaben sind, sondern allein um die Finanzierung. Die gesamte veröffentlichte Meinung geht davon aus, dass das alles selbstverständlich schuldenfinanziert sein muss. Dass auch andere Wege denkbar sind: keine Spur.

Deshalb: schauen wir mal die Statistik der deutschen Unternehmenseinkommen und Vermögenserträge für 2024 an (vergleiche dazu den Artikel "Gewinnentwicklung in Deutschland 2024"): 830 Mrd. Euro betrugen sie brutto: 680 Mrd. Euro inländisch erzeugt plus 150 Mrd. netto aus dem Ausland (Gewinneinkommen aus dem Ausland abzüglich Gewinnauszahlungen an das Ausland).

Davon gingen 230 Mrd. Ertragssteuern weg, macht netto 600 Mrd. Die Selbständigen und Kapitaleigner müssen auch was essen, also gehen für individuellen Verbrauch nach guter Schätzung etwa 270 Mrd. weg. Es bleiben rund 330 Mrd. für Investitionen, Spekulationen, kreative Finanzmaßnahmen. Davon für arbeitsplatzschaffende Netto-Sachinvestitionen in Deutschland in 2024: nicht mehr als 5 Mrd. Euro! Entsprechend dem Trend zum Nullwachstum sinken die Nettoinvestitionen; der größte Teil der Investitionen sind über Abschreibungen finanzierte Ersatzinvestitionen. Dann noch sogenannte Direktinvestitionen, das sind arbeitsplatzschaffende Sachinvestitionen im Ausland (die viel zitierten Deindustrialisierungs-Verlagerungen): rund 65 Mrd. Euro (netto, Abflüsse ins Ausland abzüglich Zuflüsse aus dem Ausland). Dann bleiben also rund 260 Mrd. Euro frische neue anlagesuchende Gelder übrig. In einem Jahr! Im Vorjahr 2023: 310 Mrd. Euro. In 2022: 200 Mrd. Euro. Im Schnitt der letzten 10 Jahre: 240 Mrd. Euro!

Das reicht dicke, um in den nächsten 10 Jahren Bundes- und EU-Anleihen für mehr als 1000 Mrd. geplante Schulden aufzukaufen. Ein mildtätiger Segen für Anleger, die nicht wissen, wohin mit dem überschüssigen Geld: "Blackrock machte auf ein Problem aufmerksam, das zwar nicht überraschend, aber wohl doch noch unterschätzt ist: Wegen der großen Unsicherheit gibt es eine Menge Geld an den Kapitalmärkten, das noch nicht angelegt worden ist. 4000 Mrd. Dollar halten demnach die Großinvestoren zurück" (HB, 14.11.2023). "Anstatt zu investieren, kaufen die Konzerne so viele eigene Aktien zurück wie noch nie", nämlich für mehr als 1000 Mrd. Dollar (HB, 23.2.2023). Dafür gibt es zwei Motive: Kurssteigerung, um kampfstärker bei Übernahmen fremder Konzerne zu sein, und die Unmöglichkeit, andere rentable Finanzinvestitionen zu finden. Und schließlich: Allein in Bitcoins & Co sind weltweit mehr als 3000 Mrd. investiert, in Bitcoins allein 2000 Mrd. Dollar (Freitag, 19.12.2024). Das halte ich für den absoluten Irrsinn schlechthin!

Und niemand kommt auf den Gedanken: Man könnte doch vielleicht die Steuern auf sehr hohe und Kapitaleinkommen etwas erhöhen, auf all das überschüssige und verzweifelt anlagesuchende Geld! Dann könnte man den Verschuldungsaufschwung wenigstens zum Großteil vermeiden, und man bräuchte dann nicht 40 Mrd. Zinsen (wie der Bundesrechnungshof jetzt schon abschätzte) an die milliardenschweren Anleihenbesitzer zahlen, jährlich! Warum wohl kommt auf einen so naheliegenden Gedanken eigentlich niemand in der CSU drauf, und auch nicht in der SPD?

Siehe auch isw-spezial 35: Blackbox Gewinneinkommen

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